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Alle Rechte vorbehalten © All rights reserved by Klaus-Dieter Regenbrecht 1998 - 20
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"Ein Buch für Denker und Nachdenker." (Ulcus Molle Info, April 1986)

Leseprobe:

Es brennt, es brennt

schrill schillernd mein Talent.
Ich liebe die Reime und reime die Träume,
das DDT auf roten Schnee und
silbermetallik die Bäume. Ich mixe in
allen Ehren Erinnern und Begehren.
Es brennt, es brennt
schrill schillernd mein Talent.

per aspera ad astra
(Das ewig feuchte Maul, es spuckte
dich aus und saugt dich wieder ein)

Auf der intimen Rampe in der Rückenlage
hilfloser Verzückung ruhe ich.
Über mir hockt breitbeinig die
interpersonale Botin, ragt die Rakete
in den Himmel. Ihre entblößte
Düse strahlt dicht an meinen Lippen,
meine Zunge stößt gierig
in den atomaren Schlund.

Mein Fleisch übergibt sich.
Beim Start saugt die
terrestrische Transformatorin mich aus,
entzieht mir Sauerstoff und Blut
und alles Knochenmark; denn sie muss
brennen. Dann erhebt sie sich.
Ihre filigrane Hülle fluoresziert
um skizzenhaftes Skelett;

fleischfarben und von Versorgungsadern
fein durchwoben. Eine ausgehöhlte Rübe
am St. Martinstag. Elegisches Edelmetall
sabbert aus allen jauchzenden Öffnungen.
Verzehrt die Körper, erkaltet
und erstarrt. Ein Denkmal tanzt ins All.
Schlacke schlängelt
glücklich um die Rampe sich.

Verbrennung

Blasen, hypersensibel und prall
schwimmen im Meer der hochroten
Haut, über die sich das trübe
Brackwasser zuerst ergießt. Ränder

reissen ein, und dünnes,
durchsichtiges Zellophan als frische
Schale strafft sich zwischen den
ausgefransten Ufern und den verschorften

Vulkaninseln, letzte mahnende Male.
Doch alles ist wieder Hautpanzer danach.
Dein Fleisch offenbarte sich der Welt,
schutzlos; die Natur verbarg es bald vor ihr.

Ein weiteres Gedicht gibt es hier: exerpt1