| Eine junge Frau reist nach Borneo.
                        Zielflughafen ist Singapur. Die junge Frau wird sich einige Tage dort aufhalten
                        und später mit einem Fährschiff nach Kuching übersetzen. Sie hat vor, einmal
                        um die Insel zu reisen und in den drei Rehabilitationszentren für Orang Utans,
                        im Semengo Wildlife Rehabilitation Centre, in der Sepilok Station und im Tanjung
                        Puting Reservat, ihre Promotion vorzubereiten. Sie hat sich darauf eingestellt,
                        insgesamt mehr als ein Jahr auf dieser Insel zu leben. Sie hat berechtigte
                        Hoffnung, im Innern der Insel mit Bruno Manser zusammenzutreffen. Der Schweizer
                        war zunächst als Feldforscher nach Borneo gekommen und lebt seit einiger Zeit
                        wie ein Punan im Regenwald. Die Regierung Sarawaks hat eine hohe Kopfprämie auf
                        ihn ausgesetzt, weil er eine Schlüsselrolle im Widerstandskampf der Punan gegen
                        die Zerstörung ihres Lebensraumes spielt. Die junge Frau heißt Stella
                        Stomski, kommt
                        aus Berlin, wo sie Zoologie studiert und wird von dem Ehepaar Plohrer begleitet.
                        Noch nie ist sie so weit weg von zu Hause gewesen. Noch nie war sie so
                        aufgeregt. Was wird sie alles erleben? Wird sie die Strapazen des Lebens in der
                        grünen Hölle überstehen? Wie werden die Expeditionen in den Regenwald
                        verlaufen? Sie weiß, dass sie eine Insel besuchen wird, die in wenigen
                        Jahrzehnten nicht im entferntesten mehr so sein wird, wie sie Jahrtausende lang
                        war, die schon heute nicht mehr so ist. Sie weiß, dass sie auf Goldgräber
                        treffen wird, die wie im brasilianischen Regenwald auch hier ihr Unwesen
                        treiben. Sie weiß, dass sie auf die Holzfäller großer Logging Companies
                        treffen wird und auf verzweifelte Siedler, die erkennen müssen, dass der karge
                        Boden nach kurzer Zeit der Erosion zum Opfer gefallen ist. * Ein Schiff fährt nach Südostasien. Die
                        Fracht besteht aus land- und forstwirtschaftlichen Maschinen. Darunter Motorsägen
                        des am Weltmarkt führenden deutschen Herstellers "Stihl". In Hamburg
                        hat die "Stella Maris" auch Chemikalien, Dünger und Spritzmittel
                        geladen. Ein Teil der Ladung ist hochgiftig und zudem illegal an Bord. Als
                        erstes soll Singapur angelaufen werden. Danach soll in Jakarta ein weiterer Teil
                        der Ladung gelöscht werden. Von Java soll die "Stella Maris" nach
                        Borneo fahren, im Hafen von Kuching festmachen, die Motorsägen entladen und
                        eine Ladung Tropenholz aufnehmen, deren Zielhafen Jokohama ist. In Japan warten
                        technisch hochwertige Güter der Metallindustrie. Die Maschinen müssen über
                        den Pazifik nach Kolumbien transportiert werden. An Bord ist Samuel Spieker, jüngster Spross
                        einer alten Handels- und Reederdynastie, die aus Holland stammt und seit drei
                        Generationen von Hamburg und den überseeischen Dependancen aus ihre Geschäfte
                        führt. Schon im siebzehnten Jahrhundert segelten die Schiffe der Spiekers nach
                        Borneo und in alle Welt. Handel und Wandel, von Spezereien und Sklaven zu Hölzern
                        und Hardware, hatten sie Jahrhunderte lang betrieben, aber es steht nicht gut um
                        die Firma. Unvorhergesehene Ereignisse werden die "Stella Maris" lange
                        Zeit im Hafen von Kuching festhalten, wodurch nicht nur der Anschlussauftrag in
                        Jokohama verloren geht. |